Konzertbericht: Don't Drop The Sword
Von feurigen Bergen, Schwertern und viel, viel Regen.
Am 07.08.21 zieht es mich zum Rocket Club in Landshut? Wieso? Don´t drop the Sword spielen! Eine Band welche ich vor wenigen Jahren in einer gemütlichen Location in Olching für mich entdeckte. Und das obwohl Power Metal gar nicht wirklich mein Ding ist.
Es geht also nach Landshut, ist ja auch mal was anderes. Es ist warm. Und mit warm meine ich es ist verdammt nochmal warm! Und das zeigt sich, denn die Plätze unter den aufgestellten Sonnenschirmen sind dicht besetzt. Also: Statt ein Bier auf nüchternen Magen eine kühle Cola holen, hinsetzen und brav auf die Band warten.
Don´t drop the Sword ist einigen bereits ein Begriff, wem sie noch kein Begriff sind – nachholen! Ich mag ja sonst nicht unbedingt der typische Hörer von Power- oder Heavy Metal sein, aber manchmal gibt es Ausnahmen.
Bei Attic war es das pure King Diamond-Worshipping gepaart mit Black Metal angehauchten Instrumental, Stallion mit ihrem herausragenden Druck im Sound und bei Don´t drop the Sword... ich weiß es nicht. Ich kann es nicht wirklich fassen wieso ich gerade diese Band gerne höre, vielleicht weil sie einfach ehrlich auf der Bühne stehen.
Eine lokale Band aus dem Raum Erding welche geilen Metal spielen, sehr viel drauf haben aber wissen wer sie sind und wie weit sie sind. Besser könnte ich es nicht beschreiben, doch gerade das macht die Band vielleicht aus. Souveräner Bühnenauftritt für „Stammfans“, aber genug Präsenz und Selbstbewusstsein (eventuell ein wenig gepusht durch die neuen „Bühnenoutfits“ im Business Look) um neue Fans anzulocken. Das macht die Band sympathisch und damit punkten sie.
Und die Bühnenpräsenz sollte an diesem Tage noch herausgefordert werden, denn die unmenschliche Hitze welche der eines feurigen Schicksalsberges gleicht (schlechte Anspielung: Check!) wich schon bald einer windigen, grauen und dicht bewölkten Szenerie und man konnte erahnen dass es nicht mehr lange dauert bis ein Platzregen auf uns einprasselt. Und so geschah es dass die Sonnenschirme wichen und während dem Auftritt mehr und mehr Leute an nach und nach durchnässten Tische das Weite suchten und sich ein wenig nach hinten flüchteten wo ein kleiner Dachvorsprung eines Gebäudes Schutz bot.
Schließlich wurde das Konzert unterbrochen und wir warteten. Und da war es: Konzertfeeling. Oder sagen wir: Es war für mich eine Auflockerung von all den Corona Konzerten – gegen welche ich ja an sich nichts habe, das habe ich bereits in einigen Berichten nahegebracht, doch war es etwas das dass ganze Auflockerte und die Möglichkeit gab einige neue Kontakte zu knüpfen auf welche ich baldigst mal zurück kommen sollte.
Und das ist das was bei den Corona-Konzerten bislang am meisten fehlte: Das in Kontakt kommen, denn dort hatte man die Beschränkung meist an seinem Tisch, so geschah es dass beim Unterstellen die Möglichkeiten genutzt wurden und man sich mal außerhalb seiner Blase wieder unterhielt und agierte bevor das Konzert unter leichterem Regen und Wind weiter ging. Und die Stimmung war. . . BOMBE! Auch wenn das Set zu diesem Zeitpunkt fast vorbei war tat die Band ihr bestes und spielte souverän und mit Power wie vor dem Unterbrechen, und das Publikum lies sich mitreißen. Und somit kann man sagen: Besser hätte es nicht laufen können. Band perfekt, Wetter perfekt, Leute perfekt, alles perfekt.
Aber da wir keine Regensachen mit uns führten verließen wir das Gelände bereits nach Don´t drop the Sword und hatten somit keine Möglichkeit den Headliner des Abends zu genießen. Schade, aber diese Chance wird sich noch ergeben und genutzt werden!
Fazit: Trotz der Verkürzung des Abends, trotz dem Umständen war es eine Konzerterfahrung welche ich persönlich sehr vermisst habe. Und somit erinnere ich mich gern an das Chaotische und dennoch hammergeile Konzert zurück. Und für Leute welchen es ähnlich geht wie mir, Bands wie Blind Guardian etc. ein Begriff sind aber nie einen Einstieg gefunden haben – vielleicht bieten hier Don´t drop the Sword Nachhilfe, denn sie stehen größeren Genre-Kollegen in nichts nach und bieten mit einer kürzeren Diskographie und einfach einer anderen „Zugänglichkeit“ für das Münchner Umfeld ein weit leichteren Einstieg in ein Genre welches der gemeine Extreme-Metaler meidet.
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