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Festivalbericht - Bavarian Battle Open Air 2023

BAVARIAN BATTLE OPEN AIR 2023

Ankunft / Tag 1

Als kleine "Lesehilfe" : In diesem Festivalbericht stecken gleich 2! Die Berichte sind unterteilt, nach jedem Foto kommt der jeweils andere Text. Angefangen mit den Eindrücken von "Beau", gefolgt von den Schilderungen von Simon (kursiver Text). Wollt ihr also den Bericht von einem Lesen, müsst ihr die Passage nach dem Foto überspringen und zum nächsten Abschnitt runterscrollen. Hintergrund des ganzen: Es lagen diese zwei Berichte, wovon einer nicht im Vorfeld abgesprochen war, vor. Da ich (Daniel) beide gut finde und keinen davon verwerfen wollte, zwei separate Artikel aber auch keinen Sinn machen, entschied ich mich für diese Lösung. Auch wenn es ungewöhnlich ist und vllt ein bisschen schwierig zu lesen, wünsche ich gute Unterhaltung ;)

(Beau)

 

“Kommst du mit?” - “Klar!”

 

Nach diesem kurzen und knackigen Dialog fand ich mich nach jahrelanger Festivalabstinenz auf einem Zeltplatz wieder und mit einem Schlag war die Welt für mich und um mich herum wieder in Ordnung.

 

Diese Unbeschwertheit, dieses Feeling, der Abstand von allen zermürbenden und alltäglichen Dingen, sorglos, einfach mal abschalten und die Welt Welt sein lassen, kurzum - Diese Freiheit.

 

Ich hatte dieses Potpourri an Emotionen in meiner fast 15 jährigen Festivalpause nie ganz vergessen, aber es war ganz hinten in einer Schublade vergraben, entfernt von mir wie ein vergangener Hall, ähnlich wie ein Elternteil welches sein Kind nach dem Vollrausch morgens im vollgekotzten Garten maßregelt obwohl man selber ganz genau weiß, dass dies die geilsten Nächte waren.

BBOA 2023
BBOA 2023

(Simon)

 

Wie bereits vergangenes Jahr zog es mich zu beginn des Jahres auf drei kleine aber feine Festivals. Das „Dark Easter Metal Meeting“, „Ragnarök“ und dass schöne und besonders familiäre „Bavarian Battle Open Air“.

 

Gegensätzlich zum Ragnarök Festival in Lichtenfels, bei welchen wir förmlich den Weltuntergang als Wetter bekommen haben, begrüßt uns beim ankommen auf dem idyllischen Gelände die pralle Sonne und für mich bestätigt sich das Gefühl: der Sommer ist da und verdammt hab ich gute Laune.

 

So dauert es auch nicht lange und nicht einmal eine Minute nach dem abstellen des Autos – gänzlich ohne im Matsch der Vortage stecken zu bleiben – öffnen wir unser erstes Bier und schließen die ersten neuen Bekanntschaften.

Die Vorfreude war durch privaten Stress zwar in Grenzen, doch all diese Sorgen, der Alltag verschwindet nach kurzer Zeit so von selbst.

BBOA 2023
BBOA 2023

(Beau)

 

Da saß ich nun in meinem Campingstuhl auf der grünen Wiese unter blauem Himmel, frischer Luft und um mich herum, man mag es als Stadtmensch kaum glauben, Bäume. Richtig schöne hohe Bäume.

 

Es stellte sich ein wohliges Gefühl der Vertrautheit ein, egal wo man hinlief und egal ob man die Leute schon kannte, sie vielleicht irgendwo schon einmal gesehen hatte oder ob es völlig Fremde waren, alle waren gut gelaunt, lächelten sich an, grüßten sich, unterhielten sich als würde man sich schon jahrelang kennen.

 

Ich weiß nicht genau wie lange mein letztes Festival vor dem Battle her ist, aber nun kam ich wie ein verlorener Sohn zurück auf den Campingplatz - Ich war wieder Zuhause.

 

Das Bavarian Battle Open Air ist nur eines von vielen Festivals, welches vom nahezu gleichnamigen Verein (BB Events e.V.) veranstaltet wird und seit 2005 (seit 2010 das Open Air) - Ausnahme Corona -jährlich stattfindet.

Wie der Name schon sagt, ist der Veranstalter ein Verein (dem übrigens jeder beitreten darf) dies hat den bedeutenden Nebeneffekt, dass sämtliches “Personal” aus Mitgliedern besteht. Von der Security bis zum Ausschank wird jeder vorhandene Posten von Vereinsmitgliedern gestellt.

 

Somit ist dieses Festival im wahrsten Sinne des Wortes ein Fest ,,von Fans für Fans” und garantiert, dass es für jeden Beteiligten eine absolute Herzensaufgabe - und nicht nur ein Job ist.

 

Das merkt man allem voran an der Hingabe und Herzlichkeit, die jeder, der dort arbeitet, an den Tag legt. Diese Stimmung überträgt sich auf die ohnehin schon gut gelaunten Fans und hebt das Gesamtkonstrukt perpetuum mobile mäßig in unglaubliche emotionale Höhen auf dessen Wellen man vom ersten bis zum letzten Tag in purem Euphorismus getragen wird.

Malicious Curse - BBOA 2023
Malicious Curse - BBOA 2023

(Simon)

 

Kein Wunder, denn das LineUp verspricht dieses Jahr eine wundervoll bunte Mischung: Primordial und Necrophobic versprechen eine exzellente Wahl an Headlinern, Bands wie Deserted Fear, Carnation und Demons Dream machen bock auf ein wenig Kopfschütteln während Holy Moses und Motorjesus eine wilde Party versprechen. Genau so soll es sich nach meinem Empfinden auch später bestätigen.

 

Doch über Bands zu reden ist immer Subjektiv, deshalb möchte ich dieses mal versuchen dieses auf einem Minimum zu halten und vorerst einen Vergleich zum letzten Jahr anstellen.

 

Die Futterversorgen ist dabei massiv verbessert worden. Im Vergleich zu einem einzelnen Foodtruck im Jahre 2022 gibt es nun 3 Stück. Gut, die Auswahl ist nach wie vor recht begrenzt geblieben, Currywurst, Pommes, Burger und Chilli Con Carne. Dabei ist der durchschnittliche Preis bei ca. 10 Euro für welche man aber auch etwas bekommt.

Bitte so beibehalten!

 

Ach ja, wenn wir schon bei Preisen sind: 3,50 Euro für ein 0,5er Bier! Wie genial ist dass den?! Gerade in München und Umgebung ist dass eine Seltenheit auf Veranstaltungen geworden. Der nächste Daumen nach oben.

 

Sonst ist die Organisation nach wie vor gleich geblieben. Helfer, Security, Merchleute etc. gehören nach wie vor dem Verein an welcher das Bavarian Battle veranstaltet. Übrigens kann jeder diesem Verein beitreten.

Malicious Curse - BBOA 2023
Malicious Curse - BBOA 2023
Malicious Curse - BBOA 2023
Malicious Curse - BBOA 2023

(Beau)

 

Nachdem der Eingang um 15:00 geöffnet wurde war es endlich soweit.

Man stand auf der Wiese die dieses Wochenende die Welt bedeutet und noch so einiges erleben wird.

Der erste Weg war für die meisten Besucher schon klar definiert - Auf zur Bar.

 

An dieser Stelle sei erwähnt, dass derjenige der die Idee hatte das Line up auf den Becher zu drucken einen Orden verdient hat. Mein Gott was für ein Geniestreich!

 

Während ich hier sitze, eine Woche später um das alles ordnungsgemäß zu verarbeiten und natürlich auch aus Zeitgründen, schaue ich mir nur den Becher an und bin gedanklich wieder vor Ort. Genial.

 

Wie erwartet hat es auch nicht allzu lange gedauert, bis die ersten schon standesgemäß über die Wiese wankten. Allein dieses Publikum wird schon für unvergessliche Momente sorgen, dessen war ich mir in der ersten Stunde schon sicher.

Das Festival wurde musikalisch von den Jungs “Malicious Curse” eröffnet und auch wenn der Sänger in seinem grünen Pullover den Eindruck machte als hätte sich der Sänger von “Okilly Dokilly” nach Bayern verirrt oder käme grad vom 75 Jährigen Geburtstag seiner Großmutter, liess er dennoch nach dem ersten Ton keine Frage mehr offen wohin die Reise hier gehen wird.

Malicious Curse - saugeiler Opener, hat Spass gemacht, nur mit 30 Minuten leider etwas zu kurz geraten.

Vielleicht gibts nächstes Jahr einen der späteren Startplätze. Daumen sind jedenfalls gedrückt.

 

Eridu” wären lt. meinem Becher die nächsten gewesen aber es gab wohl logistische Diskrepanzen weswegen kurzerhand die Plätze mit “Demons Dream” getauscht wurden, die eigentlich am 20ten hätten spielen sollen.

Macht ja nichts, wir sind flexibel. Auch wenn das natürlich auf so manchen betrunkenen Gesichtern für Verwirrung gesorgt hat, sofern sie denn noch lesen konnten.

 

Immerhin gab es Goaßn Hoibe, es war also durchaus keine Selbstverständlichkeit, zwei Sunden nach Einlass noch seiner Sinne mächtig sein zu können. Nicht nur der Alkohol, sondern auch die Sonne zollte ihren Tribut. Besonders in Kombination sind die beiden ein gefährliches Duo. Während ich also eine Cola für jemanden holte, die ihrem Kreislauf erlegen ist, kotzte mir ein anderer auch schon direkt vor die Füße. So geht Festival, Leute!

Kurzer Blick - ja er sitzt noch, atmet, lebt.

Alles Klar, Gewissen ist rein, immerhin habe ich jetzt quasi erste Hilfe geleistet und zwei Leuten geholfen.

Cheffe schreibs mir auf´n Deckel! Damit ich nicht ganz so verloren dastehe, wenn ich dieses Wochenende noch vor meinen Schöpfer treten sollte.

Demons Dream - BBOA 2023
Demons Dream - BBOA 2023

(Simon)

 

Wo waren wir? Ach ja, Bands, Sommer, Party.

 

Eigentlich fassen diese drei Wörter meine Festival Erfahrung schon zusammen. Die selben Leute wie letztes Jahr, Bier welches in guten Mengen fließt und Hitze. Dementsprechend entspannt lief der erste Tag ab.

 

Den größten Teil des LineUps höre ich mir von den Biertischen aus an, welche in naher Seh- und Hörweite von der Bühne entfernt stehen. Erst um 21:45 – Holy Moses steht auf dem Plan – geht es für mich vor die Bühne. Der Auftritt ist wie zu erwarten. Thrashig, auf Oldschool getrimmt und sogar ein kleiner Moshpit bricht vor der Bühne aus. Der Sound war zwar leider ein wenig übersteuert, aber für mich in einem Rahmen dass ich darüber getrost hinweg sehen kann.

Richtig Laune bekomme ich dann noch einmal um 23:15 als Primordial die Bühne betreten.

 

Zwecks der Location mitten im nirgendwo, von Bäumen umgeben und unter einem leicht bewölkten Himmel passt für mich die Atmosphäre zum Headliner Act wie die Faust aufs Auge.

Wohl für manch einen ein wenig zu „Ruhig“ nach Holy Moses, denn während der etwas über einstündigen Spielzeit entfernen sich nach und nach einige Leute aus dem Publikum zu den Bänken oder Campground, doch schaffen es Primordial jene im Bann zu halten, welche dem Auftritt entgegen gefiebert haben und somit halten sie auch mich bis zum letzten Ton vor der Bühne.

 

Macabre Demise lasse ich nach diesen Auftritt sausen und somit endet Tag eins des Bavarian Battle für mich und meine Weggefährten.

Primordial - BBOA 2023
Primordial - BBOA 2023

(Beau)

 

Der erste große Headliner an diesem Abend war “Holy Moses”, Ja, ganz richtig! Das ist die Frau vom Messi Team - Ich bin Fan - Ich frage mich, ob sie ihre Leidenschaft für Messis auf Festivals entdeckt hat?! Immerhin sind die Parallelen ja irgendwie vorhanden, obwohl das Battle im Vergleich zu so manch anderen Festivals echt sehr sehr sauber war!

 

Da seien an dieser Stelle nicht nur die Organisatoren und Crew gelobt, sondern auch die Besucher. Als Baustellenarbeiter habe ich, sagen wir mal, Erfahrungswerte was Dixiklos angeht und die vom Battle werde ich stets in guter Erinnerung behalten. Vielen Dank dafür.

 

Sabina zeigte mit ihren fast 60 Lenzen auf der Uhr auch den jüngeren Bands wer hier auf der Bühne immer noch die Hosen anhat. Klar muss man dazusagen, dass man ihrer Stimme die jahrelange Singerei angemerkt hat und die Auflösung Ende diesen Jahres durchaus ihre Begründung hat, aber an ihrer Power hat sie auch nach 40 Jahren Bühne nichts verloren.

 

Im Anschluss schrie uns die Band “Primordial” noch so energisch an, dass ich fast schon mein Zimmer aufräumen wollte. Der Auftritt war denkwürdig und deren Bühnenpräsenz hat sich mir regelrecht in die Netzhäute gebrannt. Zum Glück, kann man sagen, waren die meisten Leute schon völlig besoffen und/oder volljährig, sonst hätte der Sänger in seinem Auftreten sicher für den einen oder anderen Alptraum und nasse Schlafsäcke gesorgt. Die Band war mir vorher kein Begriff und ich war ehrlich erstaunt, dass sie die eigentlichen Headliner dieses Abends nach Holy Moses waren, aber was soll ich sagen?!

Verdient!

Die Show, die die Jungs abgerissen haben, war ein absolutes Highlight. Primordial haben es definitiv auf meine Playlist geschafft.

 

Nachdem uns also Primordial bettfertig machte, kegelte “Macabre Demise” uns für diese Nacht als Schlusslicht endgültig vom Konzertgelände und die Leute wankten in freudiger Erwartung auf den nächsten Tag, mal mehr mal weniger, zielstrebig ihre oder fremde Behausungen.

 

Gute Nacht.

Primordial - BBOA 2023
Primordial - BBOA 2023
Primordial - BBOA 2023
Primordial - BBOA 2023

Tag 2

(Simon)

 

Ich werde um 9 Uhr von meinem Wecker geweckt. Die Sonne knallt mir durch die Autoscheibe ins Gesicht und es ist heiß genug dass ich verleitet bin augenblicklich einen Lavendel Aufguss zu starten.

 

Ich quäle mich also aus dem Auto und setze Kaffee auf, denn der Plan ist um 10 Uhr pünktlich beim Weißwurstfrühstück zu sein.

 

Wer mich nur ein wenig kennt oder irgendeinen Beitrag jemals von mir gelesen hat weiß: Pünktlichkeit wird bei mir alles andere als groß geschrieben und somit kommen wir fast eine gute Stunde später an als geplant, kaufen unser Frühstück und der zweite Tag kann beginnen.

 

Tag 2 zeichnet sich durch ein markantes Merkmal aus: Hitze. Brühende Hitze. Nach dem deftigen Frühstück hocken wir in großer Runde auf dem Campground und die ersten Sonnenbrände zeichnen sich ab.

 

So kommt es das wir dass Bühnengelände erst wieder um ca. 16 Uhr betreten und uns zu den Bierbänken setzen. Die Bänke unter dem Zelt sind dieses mal recht eng besetzt, nicht wenige suchen Schutz vor der glühenden Kugel die dort am Himmel herunter Brennt als gäbe es kein morgen.

 

Allgemein – so kam mir es zumindest vor – drückte die Hitze ein wenig auf die Gemüter, viele schienen es ein wenig ruhiger anzugehen als noch am Vortag. Alkohol und Hitze vertragen sich nun einmal nicht so gut und dementsprechend dauert es eine gute Weile bis sich der Bereich unmittelbar vor der Bühne ein wenig mehr füllt, dieser war nämlich bis zum Abend recht leer.

Sons of Eternity - BBOA 2023
Sons of Eternity - BBOA 2023

(Beau)

 

Im Laufe des Vormittags krochen in allerlei Abständen immer mehr Menschen zurück ans Tageslicht. Die Anblicke waren durchwachsen. Manche Leute machten einen fitten Eindruck, andere wiederum sahen aus wie ein eingetretenes Kellerfenster, aber eines hatten immer noch alle gemeinsam - die gute Laune.

 

Während die Leute aus allen Richtungen in alle Richtungen liefen und ich sie so beobachtete dachte ich über folgendes nach:

 

Das Narrativ besagt ja so gerne, dass Metaller immer so dunkel, düster, schlecht drauf wären und immer nur schwarz tragen würden. Mal davon abgesehen davon, dass ich unter Metallern die nettesten, liebsten und mitunter ausgeglichensten Menschen in meinem Leben getroffen habe, kann ich das mit dem schwarz nur bedingt unterschreiben.

Das Grundgerüst der Kleidung mag schwarz sein, aber außerhalb des CSD wird man wohl nirgends einen so kunterbunten Haufen finden wie auf einem Metalkonzert oder Festival. Die Kutten, jede einzelne von ihnen, strahlen in allen möglichen Farben. Jede Kutte ist ein für sich individuell gestaltetes Unikat in Handarbeit des jeweils tragenden.

Es ist wie ein Erkennungsmerkmal. Die Identität des Menschen als Kleidungsstück, sein eigenes persönliches Heiligtum.

Jedes Patch wurde akribisch ausgewählt, platziert und dran genäht. Jedes Patch hat seine eigene Hintergrundgeschichte für denjenigen, der es für sich ausgewählt hat.

 

Gleichwohl lästert auch niemand über die Kutte eines anderen, weil jeder diese ungeschriebenen Regeln und Entstehungen einer solchen kennt und in höchsten Maße respektiert.

 

In keiner Community wird meines Erachtens nach eine solche Vielfalt und Toleranz gelebt wie in dieser.

 

Nach einem ausgiebigen Weißwurstfrühstück und der Konterhalben erwachten nun auch bei den Letzten die Lebensgeister und das rege Treiben ging weiter.

 

Gegen Mittag im Bierzelt kam jemand auf mich zu und bot mir sein angebissenes Sandwich an.

Tja Leute, wisst ihr noch? Karma regelt! Das war wohl das ,,Danke” für meine lebensrettenden Maßnahmen vom Vortag, aber Danke; Nein.

 

Ab 15:00 Uhr ging die Show mit “Among Rats” wieder pünktlich weiter. Demons Dream” tauschten ja bekanntlich Plätze mit “Eridu” die nun heute spielten und Sijin fielen leider aus gesundheitlichen Gründen aus, weshalb die Vorbands dementsprechend mehr Spielzeit hatten. Die Verwirrung war perfekt, immerhin passte das alles nun mit den Bechern nicht mehr überein. Spass hat es trotzdem gemacht.

Carnation - BBOA 2023
Carnation - BBOA 2023
Carnation - BBOA 2023
Carnation - BBOA 2023

(Simon)

 

Um ca. 19 Uhr wendet sich das Blatt dann langsam. Die Sonne wird erträglicher, die Gemüter heiterer und dass Bier beginnt in immer raueren Mengen zu fließen (Nochmal: 3,50 Eur für ein Bier!).

 

Günstig, denn die jungen Belgier Carnation betreten die Bühne. Belgischer Schwedischer Death Metal. Klingt lustig, aber funktioniert! Die Jungs knallen ein Riff nach dem anderen um die Ohren und ich selbst merke das ich wieder fitter werde und ordentlich Bock habe den letzten Abend nochmal zu feiern.

 

Feiern ist das Stichwort, Motorjesus folgen direkt nach Carnation und auch wenn die

Musik kontrastreicher nicht sein könnte, meißeln Motorjesus wohl einen der besten Auftritte auf dem Festival. Partystimmung macht sich breit und vor der Bühne wird es voller und voller. Lockere Sprüche des Sängers sorgen für manches Gelächter und so geil harter Metal auch ist, ein wenig Hard Rock hat noch nie geschadet und wird es auch nie!

Solche „Stimmungsauffrischer“ würde ich mir künftig weiterhin wünschen! Den restlichen Abend verbringe ich alles andere als nüchtern. Das muss man ehrlich so sagen und ist auch kein Geheimnis.

Motorjesus - BBOA 2023
Motorjesus - BBOA 2023
Motorjesus - BBOA 2023
Motorjesus - BBOA 2023

(Beau)

 

Wer dachte der Vortag hatte es in sich, täuschte sich gewaltig.

 

Das nicht vorhandene Feuerwerk zündeten “Carnation” an und brachen nach den “Sons of Eternity” nun die Dämme des Abends.

 

Als nächstes standen “Motorjesus” auf dem Zettel und die ersten fragenden Gesichter machten die Runde. Ein paar Mosereien waren zu hören, denn wie konnten sie es wagen als “Rockband” auf einem Death- und Blackmetalfestival aufkreuzen und sich einfach so hier dreisterweise auf die Bühne zu stellen, doch die anfänglichen Zweifel an “Motorjesus” verpufften schlagartig nach dem zweiten Song und spielten, meiner Meinung nach, einen der besten Aufrtritte des Festivals. Das Charisma des Sängers und die Riffs, die das Publikum immer weiter nach vorne trieben, brachten auch den engstirnigsten Metalhead dazu, wenigstens mal um die Ecke zu gucken.

 

Deserted Fear” und “Necrophobic” waren die beiden Schlusslichter des Festivals und läuteten als Hauptacts auch das diesjährige Ende des BB open Air 23 ein.

 

Deserted Fear” liessen erwartungsgemäß den Moshpit kreisen, dass Hurricane Katrina kurz mal neidische Blicke nach Haag in Oberbayern warf. Man hätte auch meinen können, die Jungs von DF hätten das Charisma für sich gepachtet.

Allein ihre Art und Weise auf der Bühne mit den Zuschauern zu interagieren hat für eine faszinierende Sogwirkung gesorgt, die eine super Ergänzung zur ohnehin schon völlig unstrittig geiler Musik und Performance darstellt.

Deserted Fear - BBOA 2023
Deserted Fear - BBOA 2023
Deserted Fear - BBOA 2023
Deserted Fear - BBOA 2023

(Simon)

 

Deserted Fear und Necrophobic schaffen es beide das Festival grandios abzuschließen und liefern neben einen super Sound auch eine geile Bühnenshow. Necrophobic war natürlich mein Favorit, die Gründe habe ich bereits beim Ragnarök Festival 2022 beschrieben: Jugendliches gepose auf der Bühne, Gitarren welche herumgeschwenkt werden, wilde und lustige Grimassen über die man sonst nur lachen kann.. was will man mehr?!

 

Kurzum war es ein Erfolgreiches Bavarian Battle Open Air 2023!

 

Die Organisation hat sich im Bereich Essen sehr gesteigert, die Sauberkeit ist wie bereits letztes Jahr hervor zu heben und mit 1000 Leuten verdient ausverkauft! Ich freue mich aufs nächste Jahr!

Necrophobic - BBOA 2023
Necrophobic - BBOA 2023
Necrophobic - BBOA 2023
Necrophobic - BBOA 2023

(Beau)

 

Die Schweden von “Necrophobic” machten im Anschluss den Deckel drauf und sorgten für einen herausragenden Abschluss eines herausragenden Festivalwochenendes. Die mittlerweile zur Ü50 Fraktion gehörenden Herren liessen sich zu ihren, im Vergleich, jüngeren Vorbands ebenfalls nicht lumpen und stellten ohne Frage unter Beweis, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören.

 

Ich weiss nicht, ob ich mich täusche, aber ich glaube, dass dies der Auftritt mit den meisten Zuschauern war. Der Sänger Anders Strokirk hat neben seiner Stimme auch eine enorme Gravitas und Bühnenpräsenz, die es schwer machte, diesen Auftritt zu ignorieren, selbst wenn man es gewollt hätte.

 

Somit war das Festival nun auch vorbei, das letzte Bier gezapft und es wurde Zeit für die letzte Nacht auf dem Zeltplatz.

Es war schon wehmütig, die letzten Meter zum Zelt zurückzugehen und zu wissen, dass es nun vorbei war.

 

Zumindest dieses Festival für dieses Jahr.

 

Die Festival- Messlatte haben alle Beteiligten allerdings in eine ordentliche Höhe gehängt.

 

Ich freue mich auf nächstes Mal - Dann sogar als BB- Mitglied

Autoren: 

 

Text 1 - Beau

 

Text 2 - Simon


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