"Hay, wie schaut es nun morgen mit Psychedelic Porn Crumpets aus?". Diese Nachricht lese ich Sonntags um ca. kurz vor Mitternacht. Es gibt Konzerte wo man sich nicht sicher ist was man erwarten soll, wo sich die Vorfreude
durch eine eklige Schichtzeit, Alltagsstress und anderweitigen Verpflichtungen in Grenzen hält. Dies war solch ein Konzert.
Bei Psychedelic Porn Crumpets (Kürze ich einfach mal als "PPC" ab) handelt es sich um eine Stoner Rock Band welche - wie ich heraus finden sollte - gern auch mal ein wenig auf die 13 donnert.
Das Konzert findet in der kleinen Halle Hansa39 in München statt, eine Location welche für mich noch neu ist. Wie gesagt, ich wusste nicht was mich erwarten sollte, vereinzelte Songs wie "I found God in a Tomato" sind mir zwar ein Begriff, doch einmal in ruhe ein Album genossen habe ich zuvor nicht.
Als wir ankommen herrscht bereits reges Treiben, die meisten Besucher sind bereits eingetroffen, manche sitzen vor der Halle im Kreis und laben sich genüsslich an einer bestellten Pizza, andere nuckeln an ihrem Bier und wiederum andere.. es ist ein Stoner Rock Konzert. Weiter muss ich das nicht ausführen. Also ist die erste Devise: Bier. Rucksäcke abgegeben, die Bar besucht (Kartenzahlung war ebenfalls möglich!) und schon fängt der Opening Act an die ersten Töne zu spielen.
"Bongloard" bewegt sich wie der Name bereits aussagt im selben Genre allerdings, reißen sie mich kaum mit, auch wenn die Stimmung im Publikum bereits sich gut auf die Band eingestimmt hat. Die Vocals gefallen mir allerdings sehr, manchmal ein wenig rotziger angehaucht. So schnell der Auftritt begann, so schnell ist er vorbei und obwohl ich mir vorgenommen habe mich noch ein wenig in den Support Act zu einem späteren Zeitpunkt hinein zu hören, ich hab es vergessen.
Und trotz der Vorgeschichte und den doch etwas beschwerlichen Start in den Abend, fieber ich auf einmal PPC sehr entgegen. Vielleicht hat mich auch die Vorfreude meines Bruders Luca angesteckt, aber ich hab Bock! Wir platzieren uns Mittig Richtung Bühne und...
Was folgte war wohl die wildeste, heißeste und unvorhergesehenste Montags Abrissparty - wohl gemerkt mit Haribo Gummibärchen - welche ich je erlebt habe. Einige Songs klingeln bei mir im Kopf, so bleibt wenigstens nicht alles unbekannt und ich kann bei einigen Songs ordentlich mitfeiern. Nicht einmal ein ganzen Song braucht es und die Hälfte der Crowd fängt das pogen an. Mich eingeschlossen. Man kann sich nur vorstellen was für eine enorme Hitze dort entstanden ist. An der frischen Luft war es schon nahezu unerträglich, in der Halle hingegen.. Es kommt nicht selten vor das ich zwischen Songs geschwind das Klo aufsuche um mir Wasser ins Gesicht zu donnern, meine Arbeitskleidung (welche für den Einzelhandel natürlich TipTop gewaschen aussieht und riecht) habe ich ab diesen Punkt völlig aufgegeben, dass Shirt ist nur noch ein Nasser Lappen welche ich mir um mein Gürtel gebunden habe. Mein Körper ähnelt nach allein drei Songs eher der Oberfläche wie manch einer sich einen Aal vorstellt. Kurzum: Es ist heiß genug das ich mir um das Abendessen keine Sorgen mehr mache, Ketchup auf mein Arm und hinein beißen würde genügen – Well Done.
Und trotz dieser unerträglichen Hitze, welche kurzzeitig sicherlich eine eigene Klimazone bildete, habe ich das gesamte Set durchgepowert. So schnell wie es anfing war der Gig schon vorbei.
Lange aufgehalten haben wir uns aber nicht mehr, den Merchstand haben wir dieses mal ausgelassen und wir machen uns auf den Heimweg. Es hat sich gelohnt trotz aller Umstände einzuknicken, das beknackte Ticket zu kaufen und sich nach der Arbeit in eine Wüstenheiße Halle zu zwängen nur um anschließend völlig kaputt in mein Bett zu fallen um am Folgetag die nächste Frühschicht an zu gehen.
Geil war´s! Verdammt geil!
Und heiß. Verdammt war das heiß.
Im August geht es dann in diesem Genre für mich noch einmal rund: King Gizzard and the Lizzard Wizzard stehen im Hochsommer auf dem Plan. Auf den Erfahrungsvergleich hab ich schon Vorfreude, denn trotz dieser Konzerterfahrung weiß ich abermals nicht was mich erwarten wird.
Author:
Simon
