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Showcase | Concrete Winds | Death Metal

SHOWCASE - CONCRETE WINDS

Die unverhoffte Macht aus Skandinavien

Concrete Winds - Primitive Force
Concrete Winds - Primitive Force
Showcase - Concrete Winds
Concrete Winds - Nerve Butcherer
Concrete Winds - Nerve Butcherer

Das Party San Festival 2023 ist vorbei. Wow. Was für ein Wahnsinn das war! Ich denke jeder Anwesende kann es mir bestätigen. Vom Regen in der Umgebung München in die strahlende Hitze des Sommers, geile Stimmung, ein Lager voller toller Leute um sich herum – die Welt war perfekt! Natürlich sollte ein Bericht folgen, trotz keiner Fotos da ich aktuell kein funktionierendes Kabel habe für die Kamera. Doof aber mein Gott.

 

Und jedes mal wenn ich schrieb wollte ich auf die Bands eingehen. Neue Namen welche ich mir endlich mal intensiver angehört habe, langersehnte Auftritte, kurzum: viele tolle Momente welche ich zu Detailliert für sich allein beleuchten möchte. Und anstatt dies zu verpacken und zwischendurch ein Absatz zu verlieren, in welchem ich lediglich die Orte aufzählen kann an welchen ich mich mit Bier kühl hielt möchte ich eines meiner Highlights und Entdeckungen in diesem Bericht festhalten. Und dies obwohl ich die Band nur wenige Minuten live auf dem Festival verfolgt habe!!

 

Die Rede ist von „Concrete Winds“! Die Band mag nicht vielen ein Begriff sein, viel Merch oder Tonträger sucht man selbst auf Bandcamp vergeblich und mit lediglich 2 Alben im Inventar hält sich die Band noch sehr im Untergrund.

 

Zugegeben haben wir es hier aber mit einer extremen Art der Musik zu tun. Death Metal vom feinsten, manche würden die Gruppe eher in die Sparte des „War-Metal“ schieben. Vergleichbar wären da die Kanadischen „Revenge“ oder die Klassiker „Blasphemy“. Nun, jetzt wissen wir ungefähr mit was wir es zu tun haben, aber Krach ist eben nicht gleich Krach und ich persönlich fand etwas bei Concrete Winds was einfach nicht jede Band hat oder vergleichbar wäre.

 

Aber von vorn: vor Concrete Winds gab es Vorum. Diese Gruppe veröffentlichten 2015 ein Album, gerade einmal 20 Minuten lang: Current Mouth. Dieses soll eine Erinnerung sein wie Death Metal zu sein hat: ohne Kompromisse und direkt ins Gesicht. Auf Bandcamp wird beschrieben: „It's the reminder of what true Death Metal is all about & throws up on every indication of conformity and ingratiation.“ Liest sich gut für den allgemeinen Extrem Metal Fan, besonders ist das Album dadurch allerdings nicht. Harte Riffs, eine roh gehaltene Produktion und die Solos sind wild und schnell. Ein Alleinstellungsmerkmal allerdings findet man hier noch nicht. Das Albumcover ist ebenfalls sehr Goremäßig gehalten, zwei entstellte Kadaver mit Religiösen Symbolen – altbekannt.

Und damit endet Vorum bereits.

 

Concrete Winds veröffentlichen mit „Primitive Force“ 2019 ihr erstes Album und stellen den Nachfolger von Vorum da. Es soll noch kompromissloser werden, noch wilder und härter. Das Albumcover ist auf Schwarz und Rot begrenzt und damit weit minimalistischer als beim Vorgänger von Vorum. Musikalisch allerdings finde ich hier weit mehr Anspruch. Ich erwähnte oben bereits: Krach ist nicht gleich Krach und Concrete Winds setzen für mich Aspekte, welches ihre Musik zu einem Alleinstellungsmerkmal machen.

 

Lange Songs gibt es nicht. Die durchschnittliche Länge der Tracks bewegen sich zwischen zwei bis höchstens drei Minuten – das reicht auch! Dementsprechend gibt es natürlich keine lang gezogenen Intros, nein, jeder Song sticht sofort ins Geschehen. Lediglich eine Songtitel Ansage vom Sänger kann vorkommen, so zum Beispiel bei „Sulphuric Upheaval“.

 

Folgend schnelle und kompromisslose Riffs. Ein Merkmal was dabei immer auffällt ist der exzessive Gebrauch von „Bridges“. Manchmal im selben Riff endend, manchmal aber auch überleitend zu Soli oder ein anderen Riff ohne das Tempo dabei zu vernachlässigen. Und darin sitzt die Raffinesse welche ich persönlich bei Concrete Winds gefunden habe. Blastbeats können über eine Bridge schnell in ein „hopsenden“ Drumbeat übergehen, in einem Soli oder Riff münden und das ganze wiederholen. Gepaart mit der kurzen Laufzeit jedes Songs erschafft dies viel Abwechslung in sehr wenig Zeit. Kurzum: es ist unglaublich Stressig!

 

Und dieses Statement meine ich ganz und gar Positiv, ich höre immerhin keine Balladen, sondern Krach und wie Krach soll es wirken.

 

Ein weiteres Element welches ich in dieser Form erwähnen möchte ist der starke Gebrauch der Lead Gitarre. Neben der tosenden Akkordsäge findet man pausenlos in jeder noch so kleinen Lücke die Lead Gitarre welche ein Spiel nach dem anderen von sich lässt. Anders geht es in „White Cut Manifest“ zu, bei welchem die Lead Gitarre von vorne bis hinten vor sich hin scheppert und ein aufdringliches stark aufdringliches „fiepen“ trillert, während im Vordergrund der Gesang und donnernde Drums und Riffs umherfliegen. Herrlich!

 

Diese ganze Struktur, diese tausenden Elemente welche am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt platziert sind machen viel Lärm zu einer unglaublich anspruchsvollen Herausforderung. Es reichen nicht immer eine verzerrte oder tief grölende Stimme, scheppernde Riffs welche wirr einfach drauf los ballern, während der Drummer ein Rührgerät auf sein Schlagzeug los lässt. Es sind diese vielen Details, kleinen Tempowechsel oder allein der Anschein es passiert etwas um dann einfach dort weiter zu machen wo man aufgehört hat um anschließend den selben Trick anzuwenden.

 

Die Musik der Finnen lässt keine Pause und Stresst unglaublich und damit erreichen sie jedes Ziel was sie sich selbst setzen. Das ist toll!

 

Deshalb von mir eine kleine Empfehlung an jeden Fan solches Lärms: Concrete Winds!

 

Autor: Simon

Weiterführende Links zur Band:

 

Facebook: https://www.facebook.com/aggressivenoisetorment

 

Bandcamp: https://concretewinds.bandcamp.com


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