TERRASITE OVER EUROPE 2024
KONZERTBERICHT
Cattle Decapitation sind auf Tour und kamen am 20.03.24 zu uns nach München! Da kommt Freude auf, denn 2022 waren sie mit ihrem denkwürdigen Auftritt auf dem Free and Easy Festival mein Jahreshighlight.
Auch diesmal finden sich moderne Classics und Newcomer im LineUp. Mit von der Partie sind Signs of the Swarm, 200 Stab Wounds und Vomit Forth.
Das LineUp ist vielversprechend und das spiegelt sich bei den Tourdaten wider. Etliche Konzerte waren relativ fix ausverkauft, mindestens 4 Shows inklusive München wurden in größere Hallen zwecks der hohen Nachfrage verlegt. Kein Wunder, die Death Atlas Tour vor zwei Jahren war bereits ein voller Erfolg für die Tech-Deather.
Cattle Decapitation brauchen denke ich keine große Vorstellung. Seit jeher überzeugen sie mit modernen Sound und schnellen, nicht zu selten auch sehr technischen Riffs und Songstrukturen, als auch den herausstehenden Gesang von Vocalist Travis Ryan. Auch diesmal natürlich mit einem neuen Album im Gepäck: Terrasite. Ein Album welches sich beweisen muss, denn der Erfolg vom letzten Album "Death Atlas" klingelt nach wie vor in den Ohren.
Signs of the Swarm könnte manchen Deathcore-Liebhaber bereits ein Begriff sein. Mittlerweile im genannten Genre etabliert – erstes Album erschien 2016 und ist nun auch schon 8 Jahre her – hat man doch den einen oder anderen Song bereits unwillig mal irgendwo gehört. So erging es zumindest mir, denn einige Leadparts der Gitarre ließen mich aufhorchen gefolgt vom Satz: „Ach die sind das!“. Ähnlich wie bei Cattle Decapitation ist eines der Merkmale der abwechslungsreiche Gesangsstil des Sängers.
Ein weniger Oldschooliger wird es mit 200 Stab Wounds aus Ohio. Für viele an diesem Abend das Highlight – auch für mich. Mit gerade mal einem Album veröffentlicht („Slave to the Scalpel“ - 2021) wird einem hier oldschooliger Death Metal geboten. Keine besonderen Spielereien, keine Neuerfindung des Rads, nein, einfach simpler Death Metal. Punkt.
Zuletzt die Opener des Abends: Vomit Forth. Zwei Alben im Gepäck und das erste mal in Europa, darf die junge Death Metal Truppe die Tour eröffnen. Mit nicht zu wenig Slam Elementen untergemischt verspricht die Band eine interessante Mischung und spaßigen Auftritten.
Somit verspricht die Tour eine bunte Mischung an Etablierten Genreträgern als auch Newcomern im Death Metal, als auch Core Bereichen. Das spiegelt sich auch im Publikum, Jung und Alt ist vertreten, Kuttenträger gehen schon fast unter im wilden jugendlichen Kleidungsstil.
Somit ist es nicht verwunderlich das bei Eröffnung von Vomit Forth manche bereits das Pogen beginnen und des öfteren ein Circle Pit versucht wird. Betonung auf versuchen, denn genügend Leute um ein geschlossenen Kreis zu bilden finden sich leider noch nicht, lässt aber Platz für ein Rollstuhlfahrer, welcher energisch im Kreisel mit dabei ist. Grüße an dich!
Ebenfalls besonders ist die Energie jedes Bandmitglieds. Nicht nur Sänger, sondern jeder der Band gibt seine 110% - keinesfalls selbstverständlich. Somit versucht Vomit Forth das Treiben vor der Bühne weiter anzuheizen und das definitiv nicht zu knapp. Sogar so sehr das es Arch Enemy schon Konkurrenz beim animieren macht. Positiv oder negativ darf nun jeder für sich entscheiden.
Mit einer positiven Gesamtstimmung dürfen nun 200 Stab Wounds ran, das Pogen nimmt ein wenig zu und es gibt schöne simple Death Metal riffs um die Ohren! Toll! Einige Headbanger trauen sich nun auch sich bemerkbar zu machen und wie schon Vomit Forth merkt man den Jungs aus Ohio die gute Laune an.
Signs of the Swarm bilden die letzten des Vorbandtrios und legen Soundtechnisch als auch Showmäßig echt was hin. Natürlich ist es Genremäßig nicht jedem sein Geschmack, meiner definitiv nicht. Dennoch waren Signs of the Swarm eine perfekte Wahl als Auftakt zum Main Act. Der Moshpit wird dichter und mehr und mehr Leute finden sich vor der Bühne, der Sound wird fetter und ob nun den Geschmack treffend oder nicht, der Auftritt kam definitiv an.
Das Album "Amongst the Low & Empty" von Signs of the Swarm findet ihr hier: https://amzn.to/3IWEx7c *
Zwischen Signs of the Swarm und Cattle Decapitation gibt es eine längere Pause. Somit finden sich die meisten noch einmal vor der Halle an der frischen Luft, denn wer das Backstage kennt weiß wie warm es dort werden kann.
Warm ist das Stichwort. Es ist warm draußen. Könnt ihr euch das vorstellen? Warm. Draußen. So ohne Dach und Wände. Es ist warm. Geil! Das tut der Stimmung drei mal gut! Aber man will ja zum Hauptact rechtzeitig wieder in der Halle sein und somit tummeln sich gute 15 Minuten vor beginn des Hauptacts der Großteil bereits vor der Bühne. Ein kurzen Soundcheck später geht’s dann auch schon los.
Cattle Decapitation legen wieder ein starken ersten Eindruck auf den Tisch. Dystopisches Endzeit Intro und ein plötzlicher Stoß mit fetten Drums und Gitarre. Nur leider gnadenlos übersteuert. Leck mich doch am Ar*** war das Laut.
Dies legte sich zum Glück und von der ersten Sekunde bis zur letzten tobte es in der vorderen Hälfte der Backstage Arena. Die Setlist war für eine Albumtour allerdings erstaunlich gemischt, Klassiker wurden zwar ein wenig zurückgesteckt, dennoch wurde die Setlist nicht vom neuen Album dominiert vergleicht man es mit der Songauswahl bei der Death Atlas Tour.
Dafür gab es seltene Schmankerl wie beispielsweise "Pacific Grim". Insgesamt bewegte sich die Setlist ein wenig mehr im Midtempo, aber das ist meine reine subjektive Wahrnehmung.
Leider ist der Auftritt schnell vorbei, nach etwas mehr als 40 Minuten ist Schluss. Gut, es gab nur wenig bis keine Ansagen zwischen den Songs, allerdings auch keine Zugabe und eine sehr knappe Verabschiedung.
Dementsprechend war bei manchen Sichtlich etwas Verwirrung anzumerken als die Lichter wieder angingen und die Anlage unpassend Hip Hop spielte.
Aber das Jungvolk hatte Spaß, einige haben eine neue Band für sich entdeckt und somit war München alles andere als ein Misserfolg auf der Tour.
Author: Simon
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