"THE SATANIC PANIC" - Tour 2024
Die „Satanic Panic“ Tour von Lucifer
Poah. Lang hat´s gedauert bis ich aus meiner Winterhöhle hervor komm und auf mein erstes Konzert 2024 gehe. Aber lieber spät als nie.
Ist nicht so das es nicht interessantes gegeben hätte. Abbath zum Beispiel. Meeting in der Arbeit war der Absagegrund. Gut, doof gelaufen.
Aber doch sicher Suffocation einen Tag drauf, an welchen ich sogar frei hatte. Nö? Oh. Tatsächlich war der Grund dafür ein schlichtes „kein Bock auf irgendetwas“. Nicht aufstehen, kein rausgehen, keine rauchen, kein Kaffee, einfach simpel heruntergebrochen: NICHTS.
Gut dann eben nicht.
Aber irgendwann musste es ja passieren. Und wie man eben so manchmal auf Ticketseiten umher scrollt, lächelt einem so manches Tour Plakat böse entgegen. Die zwei Protagonisten sind in wilder „Rock´n´Roll Manier“ abgebildet, die Farbgebung würden manche mit dem unglaublich komischen Wort „Vintage“ bezeichnen. Ein simples aber bei mir offenbar sehr Wirkungsvolles Design. 28€ sind für heute zudem fast schon hinterher geworfen und somit landete ich am 11.02.2024 im Backstage zur „Satanic Panic – Tour“ von Lucifer.
Lucifer ist inzwischen keineswegs mehr eine Newcomer-Band. Zehn Jahre müssten es nun werden, und inzwischen lässt sich eine gefestigte Diskographie von nunmehr fünf Alben Zählen, neuester Ableger davon „Lucifer V“. Der Stil orientiert sich vorwiegend an den Hard-Rock der 70er und 80er Jahre, setzt dem ganzen ein modernes Mützchen auf und schafft so für Fans eine nostalgische moderne Interpretation.
Um das ganze etwas fetter zu gestalten sind auf der Tour noch zwei weitere Acts im Gepäck.
Durchgängig auf der Tour begleiten die 2018 gegründeten The Night Eternal, welche sich trotz der wenigen Jahre Bandleben keineswegs verstecken brauchen. Heavy Metal der alten Schule, aber mit neuer jugendlicher Energie, auf welche ich nachher kurz eingehe.
Das Sahnehäubchen gibt niemand geringeres als Angel Witch. Eine Band, welche für Fans des Genres keiner Vorstellung bedarf und welche zweifelsohne einen der Klassiker schlechthin herausbrachte. Klingt nach einem fetten Paket oder?
The Night Eternal gaben sich diesbezüglich vielversprechend, denn sie zeigten wie ein Opener Slot genutzt werden sollte.
Die Stimmung war meiner Wahrnehmung nach bei dieser Band auf dem Höhepunkt des Abends. Nicht zu gering lag dies am Vocalisten der Truppe Ricardo Baum, welcher die Musikrichtung förmlich verkörpert hat. Aufhypen, herum springen, ordentlich sich die Seele herauskotzen beim Singen – ein wahres Schauspiel! Der erste Slot ist üblicher weise ein sehr undankbarer. Die wenigsten sind normalerweise schon da, haben den Enthusiasmus oder haben schon Bock, noch Energie bereits so früh richtig los zu legen – nicht so bei diesem Auftritt. The Night Eternal haben alles aus ihren Opener Platz raus geholt und auf weit mehr nicht nur einmal hoffen lassen in dem mehrmals Angel Witch zwischen den Songs förmlich angepriesen wurde. Schon fast Kultig! Vielleicht nicht ganz meine persönliche Musik, anhören werde ich sie mir dennoch, denn einen Eindruck haben sie definitiv hinter lassen und das respektiere ich. Einfach oldschooliger Heavy Metal, ne priese Moderne obendrauf und eine unglaublich symphatisch wirkende Bande welche sichtlich Spaß und Energie bei der Sache haben!
Hach. Toll. Knorke. Schnieke. Stabil. Wie man es auch nennen mag. Toll gemacht!
Und dann war es so weit! Pause, eine rauchen, nächstes Bier holen, die ersten Diskussionen anfangen und schlagartig unterbrechen, denn Angel Witch sind an der Reihe.
Nun, Angel Witch sind an diesen Abend die „alten Hasen“. Zudem haben sie noch einen der Heavy Metal Klassikern schlechthin im Gepäck! Kann ja nur geil werden oder? Ja, jain, reden wir mal drüber.
Alte Bands sind manchmal einfach eine Sache. Manche sollten wissen wann Schluss ist, manche spielen bis sie tot auf der Bühne liegen und manche sind ein Thema dazwischen. Angel Witch sind ein solches dazwischen. Für mich. Subjektiv und so. Denn die Band konnte an diesem Abend nicht wirklich was dafür. Klar sind sie nicht jene alten Helden welche im Olympiastadion auf der Bühne von abertausenden angebetet werden, dennoch konnte man merken das sie ihren Respekt in der Szene definitiv gefestigt und verdient haben. Ist auch völlig gerechtfertigt. Doch in dieser Größenordnung außerhalb einer geschlossenen Fanbase einen relativ berühmten Klassiker zu haben kann ein riesigen Fluch darstellen. Und damit war es nicht nur mein Eindruck das der größte Teil – ich sag einfach mal wie es ist – so ziemlich fucking jeder auf diesen einen Song natürlich gewartet hat. Dieser kam natürlich wann? Ja richtig! Am Ende. Wann auch sonst? Ist ja auch okay, aber dem Auftritt hat es nicht wirklich gut getan. Und dieser war wirklich.. naja.. G U T!
Die Herren haben definitiv noch jugendliches Blut in den Adern und das haben sie nach allen Möglichkeiten, finde ich, auch spüren lassen! Der Gesang war für das hohe Alter grandios! Schade. Wirklich schade. Aber dabei möchte ich es auch belassen, dies wär abermals ein Thema für ein eigenen Beitrag. Angel Witch konnte ich definitiv von meiner Liste abhaken und als richtig cool abzeichnen.
Weiterempfehlung? Ja! Definitiv! Aber machts euch euren Spaß für euch, tanzt ein wenig, lassts den Kopf ein wenig umher springen. Dann habt´s Spaß. Mit der Menge – eher weniger.
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So. Bier holen, eine rauchen, weiterdiskutieren, unterbrechen. Wir kennen dieses Spiel.
Lucifer! Headliner des Abends. Eine Band welche nun beinahe schon ein Jahrzehnt unterwegs ist und sich seinen Namen gemacht hat.
Der Saal wird dunkel, der Sound wird Fett und der Jubel laut, als Fronterin Johanna Sadonis die Bühne betritt und eine Vocal Leistung an den Tag bringt das es ganz aus ist! Leck. Mich. Fett. Was für ein Brett auf der Bühne! Naja, eben nur auf der Bühne, denn irgendwie bleibt es außerhalb davon relativ Ruhig, wie eben schon bei Angel Witch zuvor. Klar, einige wenige Stimmungsmomente gab es, aber solch eine Stimmung passte definitiv nicht zu einem Headliner. Somit würde ich mich wiederholen das ganze ausführlich zu beschreiben.
Deshalb möchte ich es bei dem belassen:
Bands? Super.
Rundum Stimmung? Naja.
Ich würde es fast „die günstige-Konzert-zwischendurch-Stimmung“ bezeichnen. Man konnte zu dem Ticketpreis nichts falsch machen und ich möchte damit keinesfalls sagen das es hätte teurer sein sollen, mit nichten!
Aber ein wenig mehr WUMMS! Hätte ich mir schon gewünscht. Songs, Sound und Bands haben sehr zum herumtänzeln und mitsingen eingeladen, die Möglichkeiten wurden nur keineswegs ausgeschöpft. Schade.
Autor: Simon
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